Verfolgung von Menschen mit Albinismus

Aufklärungsplakat gegen die Vorurteile von Albinos in Afrika
Ein Kind mit Albinismus

Die Verfolgung von Menschen mit Albinismus (englisch Persecution of people with albinism; teils abgekürzt als PWA[1]) basiert auf dem Glauben, dass bestimmte Körperteile albinistischer Menschen magische Kräfte übertragen können. Ein solcher Aberglaube ist, vor allem in einigen Teilen der afrikanischen Region der Großen Seen vorhanden, er wurde von Hexendoktoren und anderen, die solche Körperteile als Zutaten in Ritualen, Zaubertränken und Tränken verwenden, mit der Behauptung verkündet und ausgenutzt, dass ihre Magie dem Anwender Wohlstand bringen wird (Muti oder Medizinmord).[2]

In der Folge wurden Menschen mit Albinismus verfolgt, getötet und zerstückelt, Gräber von Albinos ausgehoben und geschändet. Gleichzeitig wurden Menschen mit Albinismus auch geächtet und sogar aus genau dem entgegengesetzten Grund getötet, weil man davon ausgeht, dass sie verflucht sind und Unglück bringen. Die Verfolgungen von Menschen mit Albinismus finden vor allem in afrikanischen Gemeinden südlich der Sahara statt, insbesondere unter Ostafrikanern.[3]:81

Albinismus ist eine seltene genetisch vererbte Erkrankung, die weltweit nur etwa einen von zwanzigtausend Menschen betrifft.[4] Die helle Haut und die blauen Augen sind auch auf Mutationen in Albinismus-Genen zurückzuführen. Albinismus tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen auf und ist nicht ethnisch spezifisch. In Europa ist Albinismus aufgrund der geringen Pigmentierung großer Teile der Bevölkerung weniger sichtbar. In Gesellschaften mit stärkerer Pigmentierung ist die Krankheit nicht häufiger, sondern lediglich auffälliger.[3] Beide Eltern, die selbst Albinos sein können oder nicht, müssen das Gen tragen, wenn es an das Kind weitergegeben werden soll. Statistiken zeigen, dass fünfzig Prozent der albinistischen Menschen in Tansania einen bekannten albinistischen Verwandten haben,[3]:80 obwohl nur sehr wenige die genetischen Ursachen dieser Krankheit verstehen oder darüber aufgeklärt sind. Viele glauben, dass es sich um eine Strafe Gottes oder um Pech handelt und dass ihre „Krankheit“ ansteckend sein könnte, häufig auch die örtlichen Mediziner. Diese Missverständnisse, gepaart mit der mangelnden Ausbildung, sind einige der Hauptgründe dafür, dass Albinismus so stark verfolgt wird. Volksmärchen und Aberglaube nehmen in den Köpfen vieler einheimischer Afrikaner mit und ohne Albinismus den Platz wissenschaftlicher Fakten ein, was wiederum große Auswirkungen auf die soziale Integration albinistischer Menschen in die afrikanische Gesellschaft hat. Achtundneunzig Prozent der Albinos sterben im Alter von höchstens vierzig Jahren aus Gründen, die leicht zu verhindern wären.[5]

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